KIRSTEN BOIE / SILKE BRIX
Kleine Brüder, findet Anna, sind das Grässlichste auf der Welt. Aber grosse Schwestern sind, wenn man Ole glauben darf, auch nicht immer das, was man von ihnen erwartet. Anna ist fast sieben und geht in die erste Klasse. Ole ist noch nicht mal vier und gerade erst in den Kindergarten gekommen. Er weiss noch nichts von Zahlen und Buchstaben und so. Er weiss nur, wie man seine grosse Schwester ärgern kann. Indem man ihr heimlich die Schokolade aus dem Adventskalender isst. Oder mitspielen will, wenn sie mit ihren Freundinnen Verkleiden spielt. Mama ist dann immer auf seiner Seite. Kar, dass Mama Ole lieber hat. Ole sieht das ganz anders. Nie darf er im Kinderzimmer sein, wenn Anna mit ihren Freundinnen spielt, und von ihren vielen Süssigkeiten gibt sie ihm auch nie was ab. Kein Wunder, dass Ole sie dafür manchmal ein bisschen treten muss. Mama schimpft dann immer mit ihm. Klar, dass Mama Anna lieber hat. Manchmal sind grosse Schwestern und kleine Brüder allerdings auch ganz gut zu gebrauchen: wenn es dunkel wird und überall gefährliche Räuber lauern.